Mit Sachverstand und Menschlichkeit – die Schwangerschaftsberatung des SkF

Mit Sachverstand und Menschlichkeit – die Schwangerschaftsberatung des SkF

„Wir sind da, wenn es kompliziert wird“ – mit diesem Motto ist der Jahresbericht der Schwangerschaftsberatung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) überschrieben, denn hier finden Frauen, die gewollt oder ungewollt schwanger werden, Rat und Hilfe. Und das Team am Dortmunder Propsteihof bietet noch eine ganze Menge mehr.

Hilfe aus Tradition …

Die Wurzeln des SkF reichen weit zurück nach Dortmund ans Ende des 19. Jahrhunderts. Hier gründet Agnes Neuhaus 1899 den „Verein vom Guten Hirten“, um Frauen und Mädchen in Not Hilfe zu leisten. Diese Idee – die damals noch ausschließlich von Ehrenamtlichen in die Tat umgesetzt wird – zieht schnell Kreise und schon ein Jahr später entstehen auch in anderen Städten ähnliche Vereine. Sie schließen sich zusammen und aus ihnen entsteht später der SkF.

…mit Wissen und Mitgefühl

Heute arbeiten in der Schwangerschaftsberatung vier Beraterinnen, eine Verwaltungsfachkraft und zwei Hebammen, von denen eine auch in der Beratung tätig ist. Zusätzlich zu ihren beruflichen Qualifikationen sorgen Fortbildungen – von Systemischer Beratung, medizinischen Themen bis hin zu Fragen rund ums Elterngeld – dafür, dass sie ihren Klient*innen kompetent zur Seite stehen können.

Neben dem profunden Fachwissen in den einzelnen Bereichen ist es aber vor allem eine besondere Empathie und ein unvoreingenommener Blick auf die Notlagen der Menschen, die die Beratung beim SkF kennzeichnet. Sie machen es möglich, mitfühlend zu sein und Probleme ohne Vorurteile zu verstehen.

„Dieser Mensch hat ein Problem und es geht ihm schlecht damit. Das muss ich nicht bewerten, sondern schauen, welche Möglichkeiten habe ich, um das aufzufangen, um daran mitzuwirken, dass es besser wird“, erklärt Kirsten Franke und ihre Kollegin Elisa Henseler ergänzt: „Unser Ziel ist, dass die Ratsuchenden auch Wege sehen – oder mit uns zusammen erarbeiten – wie sie selbst ihre Situation meistern können.“

Viele Fragen, Tag für Tag

Mit dieser Haltung berät das Team das SkF über 1.000 Klient*innen pro Jahr. Dabei sind finanzielle Sorgen die häufigsten Gründe, aus denen sich Menschen an den SkF wenden. Doch auch das Gefühl, mit allem überfordert zu sein, Beziehungsprobleme, Gewalt, psychische Erkrankungen, die Angst vor Komplikationen in der Schwangerschaft bis hin zur Trauerbegleitung nach einer Totgeburt – all das findet in den vertraulichen Beratungsgesprächen Raum und man sucht gemeinsam nach Antworten und Lösungen.

Eine Suche, bei der die Beraterinnen des SkF nicht auf sich allein gestellt sind: Mit anderen Beratungsstellen, Organisationen oder Initiativen ist man gut vernetzt und kann hier gegebenenfalls auch auf die entsprechende Expertise zurückgreifen.

Ganz wichtig dabei: Auch nach der Geburt des Kindes ist der SkF für seine Klient*innen da. Bis zum dritten Lebensjahr des Kindes kann man sich an die Schwangerschaftsberatung wenden und z.B. bei Erziehungsfragen, Entwicklungsverzögerungen oder ganz allgemein dem Start als Familie Hilfe bekommen.

Auch die Väter im Blick

Gerade in einer Zeit, in der ein Gehalt nicht mehr ausreicht, um den Finanzbedarf der Familie zu decken und folglich beide Elternteile arbeiten müssen, ist Familie Teamwork. Väter und Mütter unterstützen sich gegenseitig und stemmen den Alltag als Familie gemeinsam.

Deshalb stehen die Angebote des SkF auch den Vätern offen. Schließlich müssen auch sie sich in einer neuen Rolle zurechtfinden und lernen, die neue Verantwortung zu tragen. Bei den Vätern ist auch eine deutliche Veränderung spürbar: Seit es die Möglichkeit gibt, Elterngeldmonate auf beide Eltern aufzuteilen, entscheiden sich mehr Väter dafür, diese Zeit für die Familie zu nehmen. Hier hilft der SkF bei der Planung der Elternzeit. Auch Gespräche mit den Vorgesetzten können gemeinsam vorbereitet werden. Besonders dann, wenn man im Betrieb einer der wenigen Väter oder sogar der erste Vater ist, der dieses Recht für sich in Anspruch nimmt.

Wenn die Zeiten Sorgen machen

Oft sind es nicht Partnerschaft, Familie oder die Schwangerschaft, die Angst machen und Sorgen bereiten. Auch äußere Umstände gehören dazu. Zum Beispiel wenn Familien wegen des Ukraine-Krieges Zukunftsängste plagen. Sei es, weil alles teurer wird oder weil wegen der Wirtschaftskrise Arbeitsplätze in Gefahr sind. Auch dann finden die Klient*innen hier Halt.

Wie belastend solche Situationen waren, zeigte die Corona-Pandemie. Kaum war der Lockdown aufgehoben und persönliche Kontakte – also auch Beratungsgespräche – wieder möglich, dauerten Termine, die normalerweise auf 45 Minuten angesetzt waren, eine bis eineinhalb Stunden. So viel Belastendes gab es aus den vergangenen Monaten aufzuarbeiten.

Offen für alle

Doch vollkommen gleichgültig, ob der Anlass zur Sorge im engsten Familienkreis oder in der großen Weltpolitik liegt: Es sind alle willkommenund jede und jeder soll eine gute Perspektive für die Zukunft finden: „Grundsätzlich ist, dass wir alle sicher sind, dass in jedem Menschen etwas Gutes ist. Jeder Mensch ist es wert, dass ihm geholfen wird, dass er seinen Weg macht, dass er sich freuen kann.“ bringt es Kirsten Franke auf den Punkt.

Link:

https://findet-zusammen.de/listing/schwangerschaftsberatung-sozialdienst-kath-frauen-hoerde-e-v-skf/

Foto:

VGstockstudio / Shutterstock.com

https://medienpool.erzbistum-paderborn.de/l/5f2d180727c84c26/

Impressum

Beliebte Angebote

© 2024 KATHOLISCHE STADTKIRCHE DORTMUND