Katholische Jugendfreizeitstätten – ein ganz besonderes Zuhause

Katholische Jugendfreizeitstätten – ein ganz besonderes Zuhause

Foto: Chantal Grüe
Foto: Chantal Grüe

Gibt es einen Ort, an dem sich Kinder und Jugendliche wie zuhause fühlen? An dem sie so angenommen werden, wie sie sind? Wo sie Menschen zum Reden, Spielen und Lachen finden und das ausdrücken können, was ihnen gerade wichtig ist? An dem sie im Mittelpunkt stehen, und das ohne Kompromisse? Ja, sogar sechs mal in Dortmund, in den katholischen Jugendfreizeitstätten (JFS) Kinder- und Jugendtreff St. Liborius/St. Martin, dem „Bernwards“, der Jugendfreizeitstätte Wellinghofen und dem Jugendtreff Herz Jesu Hörde, dem Jugendtreff Sölde und dem HOT Mengede. Doch wie funktioniert diese Art der Jugendarbeit? Wir haben hinter die Kulissen geschaut.

Ein Angebot, das begeistert

„Wir versuchen, ganz spontan auf das zu reagieren, was die Kinder und Jugendlichen möchten und brauchen – für ihre eigene Entwicklung und Bildung“ erklärt Chantal Grüe, pädagogische Mitarbeiterin in der JFS Wellinghofen. Kinder und Jugendliche können frei entscheiden, ob sie an den Angeboten teilnehmen möchten und können auch eigene Ideen zur Programmgestaltung einbringen. Die, die sich von diesem Angebot begeistern lassen und die JFS Wellinghofen /Herz Jesu besuchen, sind zwischen 8 und 20 Jahre alt, wobei das Höchstalter für Besuchende bei 27 Jahren liegt. Sie möchten Abwechslung vom Alltag, neue Leute kennen lernen, neue Freundschaften schließen. Es ist ein Ort, um sich zu begegnen, gemeinsam zu kochen, zu essen oder um neue Dinge auszuprobieren.

So sein, wie man ist

Neben dem Angebot und den Räumen und Möglichkeiten ist es aber auch die Haltung, die dort gelebt wird und die eine JFS wichtig und besonders macht. Denn hier ist diskriminierungsfreie Zone. Wer kommt, darf sich angenommen fühlen, so wie er oder sie ist. Kommt es doch zu Meinungsverschiedenheiten, dann werden diese sachlich geklärt. Immer mit Respekt, der Möglichkeit den eigenen Standpunkt darzulegen und auch mit einer zweiten oder sogar dritten Chance für die, die gegen Regeln verstoßen. Doch in der allerletzten Konsequenz kann es auch bedeuten, dass jemand die Jugendfreizeitstätte nicht mehr besuchen darf.

Es ist aber auch ein Team, das ohne Kompromisse für die Kinder und Jugendlichen da ist. Das sie willkommen heißt, mit den Themen, die sie gerade beschäftigen und interessieren. Niemand muss das Gefühl haben, komisch angeschaut, nicht verstanden oder mit seinen Sorgen nicht gesehen zu werden. Diese sind dabei nicht nur Gegenstände von Gesprächen. Das Team überlegt sich dann auch Aktionen, mit denen die Besuchenden ihre Themen bearbeiten und ausdrücken können.

Foto: Chantal Grüe
Foto: Chantal Grüe

Zuflucht in Zeiten von Krisen

Gerade in Zeiten, die von Kriegen und Krisen geprägt sind, ist diese Vorgehensweise unglaublich wertvoll, weiß Chantal Grüe. Die Besuchenden werden mit diesen Themen konfrontiert. Sie hadern damit, dass es so viele Konflikte und Gewalt in der Welt gibt, sind verwirrt über unterschiedliche Meinungen und haben öfter selbst noch keine eigene Position. Hier ermöglicht die Jugendfreizeitstätte einfach „da sein zu können“, Sorgen loslassen und Spaß haben zu können. Anderen gibt es Kraft, gerade in diesen Situationen Menschen zu begegnen die zuhören, sie und ihre Standpunkte annehmen und sie in dieser Situation nicht alleine lassen.

Zusätzlich zu dem, was die Jugendlichen mitbringen, sind Demokratieförderung, Nachhaltigkeit und fair hergestellte und gehandelte Produkte Schwerpunkte, zu denen Veranstaltungen angeboten werden und die sich auch durch den Alltag in der Jugendfreizeitstätte ziehen. So werden bei Kochaktionen fair gehandelte Produkte verwendet und es wird darauf geachtet, keine Lebensmittel zu verschwenden. Zum Thema „Demokratie“ konnten einige der Besuchenden in diesem Jahr sogar die Koffer packen – „Auf den Spuren der Demokratie“ ging es für eine Exkursion nach Berlin.

Glauben erleben

Selbstverständlich spielt der Glaube eine wichtige Rolle im Leben der Jugendfreizeitstätten. Doch auch hier sind die Angebote offen, zwanglos und niederschwellig. Geistliche sind oft zu Gast und nahbar und ansprechbar für die Besuchenden, die aus allen Glaubensrichtungen kommen oder auch keiner Religion angehören. Ein ganz besonderes Erlebnis war hier die Fahrt nach Taizé diesen Herbst. In speziellen Treffen hatte man sich auf den Besuch bei der französischen Ordensgemeinschaft vorbereitet und dann dort gemeinsam Tage in Gebet und Arbeit mit den Ordensbrüdern und anderen Gästen aus der ganzen Welt verbracht. Es war für alle ein beeindruckendes Erlebnis voll neuer Gedanken, tiefgründiger Gespräche, Gebete und neuer Erfahrungen, erinnert sich Chantal Grüe.

„Punsch & Plausch“ und eine Band

Foto: Chantal Grüe
Foto: Chantal Grüe

Zum Jahresabschluss sind Kinder und Jugendliche, Eltern und Interessierte am 08. Dezember herzlich zu „Punsch & Plausch“ eingeladen: Lagerfeuer und Punsch sorgen für Wärme von außen und innen, es gibt selbstgemachte Leckereien aus fair gehandelten Lebensmitteln sowie allerhand Selbstgebasteltes gegen eine Spende. Und noch ein weiteres Highlight wartet auf die Gäste: Im eigenen Studio haben Kinder, Jugendliche und Mitarbeitende eine eigene Weihnachts- CD aufgenommen, die bei „Punsch & Plausch“ angeboten werden soll. Ein ganz besonderes Geschenk, von einem ganz besonderen Ort.

Sie möchten mehr über unsere Jugendtreffs und Jugendfreizeitstätten in Dortmund erfahren?

Kinder- und Jugendtreff St. Liborius und St. Martin [LINK]

Bernwards [LINK]

Jugendfreizeitstätte Wellinghofen und Jugendtreff Herz Jesu Hörde [LINK]

Jugendtreff Sölde [LINK]

HOT Mengede [LINK]

Allgemeine Informationen zur offenen Kinder- und Jugendarbeit stellt das Erzbistum Paderborn hier zur Verfügung. [LINK]

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